Teichprojekt

19.05.2019

Der Natur im eiskalten Bach auf der Spur

Die Schüler der Volksschule Stanz haben sich mit Lupe und Kescher eine Woche lang der heimischen Unterwasserwelt gewidmet.

Von Martina Pachernegg (16.30 Uhr, 17. Mai 2019, Kleine Zeitung)

Mit Gummistiefeln, Keschern und Pinseln ausgerüstet wagen sich die Schüler der Volksschule Stanz in den noch recht kalten Stanzer Naturbadeteich. Vorsichtig wird ein Stein nach dem anderen aufgehoben. "Schau, da sitzt eine kleine Schnecke auf dem Stein", ruft Tobias seinem Schulkollegen Alex zu.

Grund für den Unterricht im Freien ist eine Projektwoche. "Wir wollen den Kindern zeigen, wie vielfältig die Natur ist und herausfinden, was sich so alles unter Wasser verbirgt, und welche Tiere nahe am Ufer ihr Zuhause haben", erklärt Gewässerökologin Nicole Prietl. Gemeinsam mit einem Team vom Umwelt-Bildungszentrum Steiermark haben sich die Schüler auf Entdeckungsreise begeben. "Der Auftrag lautet: Sucht nach Tieren, aber nur so weit, wie es eure Gummistiefel es zulassen. Werdet nicht pitschnass und viel Spaß", sagt Prietl mit einem Schmunzeln auf den Lippen und beobachtet die Schüler. Während sich einige am Ufer des Sees zu schaffen machen, gehen einige andere junge Wasserforscher mit dem Biologen Otmar Winder zum Stanzbach. Schon nach einiger Zeit haben die Schüler zahlreiche Tiere verzeichnet. "Wir haben sogar eine kleine Bachforelle entdeckt", erzählt Elias voller Begeisterung. Aber auch am Teich kann sich die Ausbeute der Forscher sehen lassen. Flusskrebse, Strudelwürmer, Wasserläufer, Tellerschnecken, Gelbrandkäfer, Wasserasseln und Teichmuscheln wurden von den Schülern entdeckt, verzeichnet, bestimmt und genau unter die Lupe genommen.

DIE SCHÜLER UND DAS KÜHLE NASS

Neben dem Kennenlernen der Tiere geht es den Experten darum, die Kinder für die Umwelt zu sensibilisieren. "Der wertschätzende Umgang mit der Natur muss gelernt werden. Nichts ist selbstverständlich", sagt Winder. Er erklärt den Schülern, dass man Köcher von Eintagsfliegenlarven vorwiegend in Gewässern mit guter Qualität findet und auch die Bachforelle ein gutes Zeichen ist. Prietl ist es ein Anliegen, die Schüler über die Tierwelt vor der eigenen Haustür aufzuklären: "Unsere heimischen Tiere müssen mehr Beachtung finden. Gerade unter der Wasseroberfläche ist es spannend."

In der Schule konnte das gesammelte Wissen dann an verschiedenen Stationen gefestigt werden. Dafür wurde die Klassenstruktur aufgelöst und altersheterogene (von der 1. bis zur 4. Schulstufe) Gruppen erstellt.

Mit freundlicher Unterstützung des Umweltbildungszentrums, finanziert durch die Abt. 14 Wasserwirtschaft des Landes Steiermark!